Gute Brückengegner, schlechte Brückengegner?
Gute Brückengegner, schlechte Brückengegner?
„Ohne uns eine Brücke auf unserem Gebiet zu planen, gehört sich nicht“ oder „Wir müssen bei der Planung mit ins Boot geholt zu werden“ oder „Das geht nicht, dass auf unserer Seite durchgeschneist werden soll, ohne mit uns darüber zu sprechen.“
„Na klar“, wird der geneigte Leser denken. „ Wieder dieser rote Bürgermeister von Neu Darchau, der solche Sätze in die Welt haut. Kennen wir ja schon.“
Nein, so verhält es sich aber eben nicht. Unter dem Titel „Elbquerung sorgt für verdutzte Gesichter“ berichtet die Lüneburger Landeszeitung vom 04.02.2021 auf Seite 7 über die Reaktion kommunaler Vertreter auf Brückenpläne des Landes Schleswig Holstein für eine Elbquerung im Bereich Lauenburg. Die genannten Zitate stammen alle von CDU-Bürgermeistern aus dem Bereich der Samtgemeinde Scharnebeck. Damit wir uns richtig verstehen: Die Argumente sind nachvollziehbar und beschreiben zutreffend, wie man eine solche Planung eben nicht machen sollte. Darüber hinaus sind aus anderen Parteien eine Reihe weiterer Argumente vorgetragen worden, die alle ihre Berechtigung haben. Da wird von erheblichen Eingriffen in schutzwürdige Gebiete des Biosphärenreservates gesprochen und davon, dass man ohne gefragt zu werden „unterkellert“ werden soll.
Die Parallelen zwischen den Vorgängen im Scharnebecker Raum und dem Vorgehen des Landkreises Lüneburg in meiner Gemeinde liegen auf der Hand. Auch hier wird im wahrsten Sinne auf Nachbars Grundstücken geplant, mit Duldungsverfügungen hoheitliches Handeln erzwungen und mit Verbalartistik wahrscheinlich vertragswidriges Verhalten vorbereitet. Besonders gespannt bin jetzt, wie der Verein Brücken bauen mit seinem Vorsitzenden Puls und seinen Hinterleuten auf diese Berichterstattung reagiert. Es müsste ja jetzt ein Sturm der Entrüstung losbrechen ob solcher Argumente. Oder hindert seine parteipolitische Loyalität den CDU-Mann Puls daran jetzt in Scharnebeck und Umgebung aktiv zu werden?

Dass die Zeitung es jetzt schafft, in einen Artikel über ein eigentlich nur positiv zu wertendes
Ereignis in Zeiten vor einer Bundestagswahl so ziemlich jede Funktion mit politischen
Parteien zu erwähnen, nur die Verantwortung in der federführenden Gemeinde, die das
Projekt im Übrigen auch hauptsächlich finanziert hat, totschweigt, spricht für sich.