Leitbild verbrennen? Was geht in solchen Köpfen vor?
Ein Leitbild für Lüchow-Dannenberg gemeinsam entwickeln? Es gab so viele Initiativen über die Jahre hinweg aus verschiedensten Bereichen. Die einen sahen ihr Glück im Atom, die anderen in Autobahnen und wieder andere wollten am liebsten zurück in die Agrargesellschaft früherer Jahre zurück.
Um so bemerkenswerter war die Tatsache, dass es nach vielen Jahren in den Schützengräben vergangener Zeiten gelungen ist, 2017 für Lüchow-Dannenberg ein breit getragenes Leitbild zu entwickeln und zu verabschieden. Daran beteiligt waren nahezu alle politischen Gruppierungen des Kreistages und die Verwaltung, die ja allzu oft ansonsten eine eigene Partei darstellte. Man mag aus unterschiedlichen Sichtweisen kritische Punkte in diesem Leitbild entdecken. Das kann bei der breiten Aufstellung der Mitwirkenden nicht wirklich überraschen. Und trotzdem bleibt es dabei, es ist gut, dass aus einem Prozess der breiteren Beteiligung ein solches Leitbild entstanden ist.
Eine Gruppierung sah sich nicht in der Lage, an der Entwicklung und Verabschiedung mitzuwirken. Soli wollte einen eigenen Weg gehen. Nicht schön, aber zu akzeptieren. Nicht zu akzeptieren sind allerdings Äußerungen, wie sie in der letzten Kreistagssitzung gemacht worden sind. Da wollte ein Abgeordneter dieser Fraktion das Leitbild am liebsten öffentlich auf dem Lüchower Marktplatz verbrennen. Das macht fassungslos! Auch fassungslos macht die Tatsache, dass es von Seiten der Fraktion keine Richtigstellung oder Entschuldigung gegeben hat. Wenn das der Stil des sich anbahnenden Kommunalwahlkampfes 2021 sein wird, muss man sich bald fürchten.
