Zahlen beherrschen die Welt – auch in einer kleinen Gemeinde!
Zahlen beherrschen die Welt – auch in einer kleinen Gemeinde!
In diesen Tagen geht die Schlussbilanz meiner Gemeinde in die Prüfung des Prüfungsamtes. Anlass genug, einmal auf die Daten der vergangenen Jahre zu schauen. Zum 31.12.2014 betrugen die Schulden der Gemeinde mehr als 887.000 Euro. Eine unglaubliche Summe, die ich in diesem Jahr 2014 vom Vorgänger zu übernehmen hatte. Allein die Liquiditätskredite, also die gemeindlichen Überziehungskredite betrugen mehr als 415.000 Euro.
Am 31.12.2020, also 6 Jahre später belief sich der Schuldenstand der Gemeinde noch auf 253.102,39 Euro an langfristigen Krediten. Die Überziehungskredite betrugen 0,00 Euro. Bei den liquiden Mitteln, also dem Geld auf dem Konto gab es im Jahr 2014 auch nur eine 0,00 Euro, am 31.12.21 hatte die Gemeinde mehr als 30.000 Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung.
Warum jetzt so ein Beitrag? Zahlen, Zahlen und sonst? Ja, Zahlen müssen sein, denn ein solider Haushalt ist Grundlage dafür, dass unsere Gemeinde ihre Selbstständigkeit und ihre Handlungsfähigkeit erhalten kann. Es gibt eine ganze Reihe von Themen, die nur dann von uns erfolgreich im Sinne unserer Bevölkerung bearbeitet werden können, wenn wir es sind, die die Entscheidungen treffen. Nur so konnten wir die Förderung der Jugendarbeit unserer Vereine erheblich erhöhen. Nur so konnten wir die Investitionen in unseren Sportboothafen erheblich erhöhen und gemeinsam mit dem MYC Neu Darchau den verheerenden Unterhaltungsstau auflösen. Nur so können wir als Dienstleistung für unsere Bevölkerung einen Gemeindearbeiter beschäftigen und eine eigene Verwaltungskraft vor Ort vorhalten. Unser Gemeindebüro hat eine wichtige Funktion bei ganz vielen Behördenangelegenheiten. Nur so war es möglich, den SeniorenHalt in Neu Darchau anzusiedeln und damit wichtige Angebote für die ältere Generation vorzuhalten. Nur so können wir die Arbeit von Kindergarten und Schule mit verschiedensten Maßnahmen unterstützen und damit einen wichtigen Beitrag dafür leisten, dass unsere Gemeinde für Familien ein attraktiver Lebensmittelpunkt bleibt und wird. Wir können mit einer soliden Haushaltswirtschaft die Grundlagen für die Förderung der Existenzgründung im Göpelhaus schaffen und auch dazu beitragen, dass die Gründung des Albia Kanuverleihs bei uns erfolgt ist. Wir waren die erste Kommune weit und breit, die mit einer Ladestation für E-Fahrzeuge deutliche Akzente für eine aktive Klimaschutzpolitik gesetzt hat. Und ja, auch unser Fährbetrieb profitiert von unserer soliden Haushaltspolitik. Anders als unter dem Vorgänger ist unter meiner Verantwortung als Bürgermeister nie Geld aus dem Betrieb genommen worden. So blieb und bleibt Geld für Investitionen in zukunftsfähige Konzepte bei Antrieben und Sicherheit. Wo andere erst teure Gutachten vergeben müssen, haben wir bereits heute gute Konzepte in der Umsetzung. Und ja auch in der Frage der unsäglichen Brückenplanungen des Landkreises Lüneburg hilft es ungemein, dass wir nicht von anderen be- und überstimmt werden können.
Es gibt natürlich noch jede Menge zu tun. Ob es der weitere barrierefreie Ausbau weiterer Haltestellen des ÖPNV oder die schwierige Aufarbeitung der Coronafolgen ist, wir werden solide Finanzen brauchen. Klimaschutz wird auch bei uns Geld kosten und doch müssen wir in unsere Gebäude und auch in die Fähre investieren. Es gibt viel zu tun, die Grundlagen dafür haben wir geschaffen.

Dass die Zeitung es jetzt schafft, in einen Artikel über ein eigentlich nur positiv zu wertendes
Ereignis in Zeiten vor einer Bundestagswahl so ziemlich jede Funktion mit politischen
Parteien zu erwähnen, nur die Verantwortung in der federführenden Gemeinde, die das
Projekt im Übrigen auch hauptsächlich finanziert hat, totschweigt, spricht für sich.